BerufsmaturitÀt

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Lichtkörper

Ein Projekt der gestalterischen BerufsmaturitÀtsschule,
Schule für Gestaltung Basel
Mit freundlicher Unterstützung der IKEA Pratteln


Petticoat, Meduse, Hörnet, SkĂ€mt, Pachyderm, Ferus, Drakar – es werde Licht!

Hinter den skurrilen Begriffen steht ein Projekt der gestalterischen BMS. Vom 21. bis 25.September entwarfen 21 Lernende aus den Klassen Gest 1Q und Gest 1P einen Leuchtkörper aus Papier. Die Projektwoche 2015 wurde von fünf FachkrĂ€ften für Gestaltung und für Information und Kommunikation betreut. Angesagt war ein Projekt in Zusammenarbeit mit der IKEA. Dank Frau Nicole Dörfel wurde allen Beteiligten das Basismaterial kostenlos zu Verfügung gestellt. Der Konzern unterstützte unser Projekt grosszügig und übernahm auch die Kosten für sĂ€mtliche LEDLeuchtmittel.

Ausgangsmaterial war die Stehlampe LĂ„ter aus der IKEA, ein schlichtes Modell mit drei grösseren und kleineren Metallringen, eingebauter Fassung für die Lichtquelle und konischer MantelflĂ€che. Die Aufgabe für unsere „Jung-Designer.innen“ bestand darin, ausgehend von elementaren Naturformen, ein Modul zu entwickeln, das sich vervielfĂ€ltigen und zu einer geeigneten Mantelhülle zusammenfügen liess. Gleichzeitig musste es auf das Grundgerüst der IKEA-Lampe LĂ„ter passen, das sowohl als HĂ€nge- als auch als Standvorrichtung verwendet werden durfte. Die Recherche zu den Themen „Elementarstrukturen und Papier“, wurde um 2 Wochen vorverlegt und fachkundig angeleitet, damit auch geeignetes Bildmaterial für die Projektwoche zu Verfügung stand. Als unermesslich reiche Fundgrube erwies sich in diesem Zusammenhang die Natur: Bilder von Samenkapseln, Tannenzapfen, Fallschirmchen des Löwenzahns, Knochengewebe, BlütenstĂ€nde, Blattstrukturen, Eiskristalle bis zur Elefantenhaut um nur einige zu nennen, dienten als Inspirationsquelle für Strukturen, die in Module aus Papier übersetzt werden mussten.

Ein Leuchtkörper aus Modulen! Was einfach tönt war in Wirklichkeit eine komplexe gestalterische Arbeit. Innerhalb von kurzer Zeit mussten Ideen für ein taugliches Teil entwickelt werden, das nicht nur formschön, sondern auch funktional war. Dem Ausdruck und der emotionalen Wirkung der Leuchte nĂ€herten wir uns mit beschreibenden Adjektiven. In den Arbeitsbüchern wurde alles mit Skizzen, Fotos und Standortbestimmungen festgehalten. Die Lernenden arbeiteten mit grossem Eifer von früh morgens bis abends, auch über die obligatorische Zeit hinaus. Der kompetitive Aspekt und die Aussicht Bilder der Prototypen bei IKEA zu zeigen wirkte beflügelnd. Dennoch gab es immer wieder Momente des Zweifelns und Verwerfens, die ausgestanden werden mussten. Vorschnell wurde oft die Endphase der Entwicklung mit einem definitiven Produkt in ErwĂ€gung gezogen. Die Lehrpersonen holten die Gruppen in den Entwicklungsprozess zurück, nicht immer einfach, aber sehr fruchtbar waren die intensiven Diskussionen. Eine Knacknuss stellte die Verbindung der einzelnen Module dar. Verpönt waren Leim und Klebstreifen. Die Lernenden experimentierten mit Laschen, Ösen, Faltungen aus Papier. Als sich eine alte NĂ€hmaschine auftreiben liess wurde eine MantelflĂ€che sogar genĂ€ht. War die erste Hürde genommen ging es darum, die Ästhetik des Gesamtvolumens nicht aus dem Auge zu verlieren. Wichtig dafür waren die Lichtführung, das Zusammenspiel von Leere und Fülle und der Rhythmus von Hell und Dunkel. Dass bei einem gestalterischen Produkt nicht nur das Ziel wichtig ist, sondern auch der Weg dorthin, musste immer wieder betont werden. Eifrig wurde gezeichnet, gefaltet und wieder verworfen. Die Herausforderung, sich in einer Dreiergruppe zu organisieren und einen Konsens zu finden meisterten alle mit Bravour, ja es wurde gar als befruchtend empfunden. Nach drei Tagen standen sieben ganz unterschiedliche Prototypen in der Maurerhalle, die sich sehen lassen konnten! Sie heissen Drakar (Drachen), SkĂ€mt (Witze), Hörnet (Ecke) in Anlehnung an schwedische Design-Vorbilder der IKEA, aber auch Pachyderm (DickhĂ€uter) suchte gar eine griechische Entsprechung und MĂ©duse und Petticoat fanden ihre Inspiration in der Erscheinungsform der betreffenden Lampe. Höhepunkt der Woche waren die PrĂ€sentationen, fachkundig begleitet von den LehrkrĂ€ften für Information und Kommunikation. Und so hiess es beispielsweise "Petticoat – dress up your light!" oder "Hörnet – Ideen werden leuchten!" oder "Drakar ist PfLICHT". Gerne denken alle Lernden an die Projektwoche zurück. Es bleibt eine gelungene und intensive Zeit, die gestalterischen Gedanken und Tun genügend Platz gewĂ€hrte.

Iris Kretzschmar, lic.phil. Leiterin Projektwoche 2015
Lehrerin für Gestalten, Kunst und Kultur Schule für Gestaltung, Basel Abt. gestalterische BMS


Team

Beteiligte Klassen
Gest 1P
Firat Akyol Laura Baeriswyl Eva Bieli Tatjana Ditzler Gülcan Günes Max Lüthi

Gest 1Q
Flavio Bangerter Nathalie BirkhĂ€user Deshira Demiri Tobias Dumoulin Alain Fischer Sarah Gautschi Kübra Kart Sarah Malomo Annika Schluep Noemi Steffen Jacqueline Thierstein Danuka Tomas Lucas Vidensky Luca Zeller

Team Lehrpersonen
Danielle Bauer Silvie Büchel Antenucci Iris Kretzschmar Alexandr Rada Isabelle Steiner

Projektleitung
Iris Kretzschmar

Schule fĂŒr Gestaltung Basel
Vogelsangstrasse 15
4058 Basel

Leitung:
Anna-Lora Amrein
anna-lora.amreinbs.ch

Sekretariat:
vakant
agsbs.ch
T +41 61 695 61 11